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Donnerstag, 14. Mai 2009
VERBIETEN!
Am Donnerstag, 14. Mai 2009 im Topic 'covering fire'
Wie eurer geschätzten Aufmerksamkeit sicher nicht entgangen sein wird, soll Paintball verboten werden...mal wieder.
Das passiert im Schnitt alle 5 Jahre, wenn entweder ein SPD- oder CDU/CSU-Politiker mit ausreichendem Einfluss aufwacht und sich überlegt vor was man den Bürger heute den beschützen könnte - was sich 1:1 mit "Was verbieten wir ihm den heute" übersetzen lässt.
Da der Amoklauf von Winnenden allen Beteiligten äußerst gelegen kommt unter der Beteurerung der Aktionismusvermeidung ihren Aktionismuspenis auf den Tisch zu legen, bekommt man gerade wieder interessante Dinge zu hören:
Herr Wiefelspütz hält "Paintball für sittenwidrig" ist aber gleichzeitig der Ansicht, dass "Boxer und Fechter niemals das Töten von Menschen simulieren". Das mag für Boxer gelten, die sich nach alter Sitte des Menschengeschlechts auf Maul hauen. Sich ein langes Stück Metal in den Körper zu stecken, hat auch eine lange Tradition und kann damit schlecht sittenwidrig sein, schließlich hat der Fechtsport eine recht lange Entwicklung hinter sich. Allerdings hat man erst vor gar nicht allzu langer Zeit damit aufgehört dieses spitze Stück Metall tatsächlich im Herzmuskel zu versenken.
Umso mehr verwundert es mich, dass der eine Sportler, im Schutzanzug, mit einer ihrer Tödlichkeit beraubten Waffe, (sprich einem stumpfen Florett) nicht das Töten simuliert und dabei doch genau die selben Taktiken anwendet, wie es vor nicht mal 100 Jährchen üblich waren und der andere Sportler im Schutzanzug mit einer abstrakten "Schusswaffe", die ebenfalls keine tödliche Wirkung besitzt, plötzlich sittenwidrig handelt und seinen Sport verboten bekommen soll. Zumal es ja auch lange und stolze Tradition hat, dass sich Menschen abschießen, völlig unabhängig davon ab sie danach noch leben oder nicht - jeder der in den 80ern oder davor in der Schule war hat Brennball gespielt.
Diese willkürliche Definition von Sittenwidrigkeit kotzt mich an. Da sich über diese Argumentationsstruktur quasi alles irgendwie als verbietenswert darstellen lässt. Nehmen wir uns doch einfach mal die SM-Szene vor, da hauen sich Leute und tun sich Dinge an, die ohne weiteres von einer großen Mehrheit als "sittenwirdig" empfunden werden. Warum geht denn Vater Staat nicht in die Schlafzimmer und verurteilt solche Praktiken mit einer Geldstrafe von bis zu 5000 €? Weil es Vater Staat nichts angeht, was in diesen Schlafzimmern geschieht solange sich alle Beteiligten darauf geeinigt haben, was man da denn jetzt im Detail anstellt.
Bei Paintball ist es nicht anders: Wie kann etwas menschenverachtend sein, wenn sich alle vorher darauf geinigt haben, dass es keinen Körperkontakt gibt, dass der Umgang miteinander auf dem Feld auf respektvolle Weise zu erfolgen hat, dass den Anweisungen des Schiedsrichtern Folge zu leisten ist, dass Spieler bei unsportlichem Verhalten vom Feld geschickt werden und dass die Sicherheitsbestimmungen zu jedem Zeitpunkt eingehalten werden müssen.
Ich für meinen Teil finde zum Beispiel Dinge wie DSDS sittenwidrig und menschenverachtend, weil die Leute schlicht und ergreifend nicht wissen, dass sie sich jetzt Kopfüber in den medialen Fleischwolf stürzen, der sie am Ende eventuell mit psychischen Schäden wieder ausspuckt. Trotzdem scheint dagegen keine generelle Mobilmachung zu erfolgen, geht ja auch nicht, weil man sich da mit einer mächtigen Lobby einlassen müsste.
Daher sucht man sich eben Paintball aus, da Sportschützen ebenfalls außerordentlich gut organisiert sind und den Herren und Frauen Politiker bei der Wahl ordentlich eine vor den Latz knallen würden (die trainieren das ja auch).
Also fällt man wie ein Rudel hungriger Wölfe über das junge Gnu her, nur um festzustellen, dass sich sogar dieses Vieh wehrt. Momentan wird auf breiter Front der Rückzug geblasen, sogar Herr Wiefelspütz hat nun Bedenken und das kotzt mich sogar noch mehr an. Nicht nur, dass man sich eine möglichst schwache Gruppierung aussucht, aber sich dann auch noch der Lächerlichkeit preiszugeben nach großen staatmännischen Schutzbekundungen gegenüber den bösen Paintballern vor selbigen einzuknicken, das ist armselig...
Mit einem Paintballmarkierer jemanden zu erschießen erfordert einiges an Geduld, ein Opfer das nicht einfach wegläuft (denn das kann es) und mehrere hundert Farbbälle. Jemanden mit einer halbautomatischen Handfeuerwaffe mit 15 Kugeln im Magazin zu erschiessen ist eine Frage der Übung und des Zugangs zu Munition und Waffe. Alle Amokläufer hatten Übung, Zugang zu Waffen und Munition und offensichtlich einen an der Klatsche und da liegen die Probleme, nicht irgendwelchen Menschen, die einer Gemeinschaftsaktivität nachgehen, bei der man sich eben mit Farbbällen beschießt.
Der Aktionismuspenis wurde auf den Tisch gelegt, gemessen und für zu kurz befunden und ist daher nur dafür geeignet zwischen die Beine geklemmt zu werden. Denn wer mit Sitten ankommt, der sollte sollte den Gedankengang besser zu Ende führen.
Jeder mag von Paintball in seiner jetzigen Form halten was er will, aber sollte es verboten werden, dürfte jedem klar sein, wie es denn mit der Demokratie im Lande bestellt ist.
Das passiert im Schnitt alle 5 Jahre, wenn entweder ein SPD- oder CDU/CSU-Politiker mit ausreichendem Einfluss aufwacht und sich überlegt vor was man den Bürger heute den beschützen könnte - was sich 1:1 mit "Was verbieten wir ihm den heute" übersetzen lässt.
Da der Amoklauf von Winnenden allen Beteiligten äußerst gelegen kommt unter der Beteurerung der Aktionismusvermeidung ihren Aktionismuspenis auf den Tisch zu legen, bekommt man gerade wieder interessante Dinge zu hören:
Herr Wiefelspütz hält "Paintball für sittenwidrig" ist aber gleichzeitig der Ansicht, dass "Boxer und Fechter niemals das Töten von Menschen simulieren". Das mag für Boxer gelten, die sich nach alter Sitte des Menschengeschlechts auf Maul hauen. Sich ein langes Stück Metal in den Körper zu stecken, hat auch eine lange Tradition und kann damit schlecht sittenwidrig sein, schließlich hat der Fechtsport eine recht lange Entwicklung hinter sich. Allerdings hat man erst vor gar nicht allzu langer Zeit damit aufgehört dieses spitze Stück Metall tatsächlich im Herzmuskel zu versenken.
Umso mehr verwundert es mich, dass der eine Sportler, im Schutzanzug, mit einer ihrer Tödlichkeit beraubten Waffe, (sprich einem stumpfen Florett) nicht das Töten simuliert und dabei doch genau die selben Taktiken anwendet, wie es vor nicht mal 100 Jährchen üblich waren und der andere Sportler im Schutzanzug mit einer abstrakten "Schusswaffe", die ebenfalls keine tödliche Wirkung besitzt, plötzlich sittenwidrig handelt und seinen Sport verboten bekommen soll. Zumal es ja auch lange und stolze Tradition hat, dass sich Menschen abschießen, völlig unabhängig davon ab sie danach noch leben oder nicht - jeder der in den 80ern oder davor in der Schule war hat Brennball gespielt.
Diese willkürliche Definition von Sittenwidrigkeit kotzt mich an. Da sich über diese Argumentationsstruktur quasi alles irgendwie als verbietenswert darstellen lässt. Nehmen wir uns doch einfach mal die SM-Szene vor, da hauen sich Leute und tun sich Dinge an, die ohne weiteres von einer großen Mehrheit als "sittenwirdig" empfunden werden. Warum geht denn Vater Staat nicht in die Schlafzimmer und verurteilt solche Praktiken mit einer Geldstrafe von bis zu 5000 €? Weil es Vater Staat nichts angeht, was in diesen Schlafzimmern geschieht solange sich alle Beteiligten darauf geeinigt haben, was man da denn jetzt im Detail anstellt.
Bei Paintball ist es nicht anders: Wie kann etwas menschenverachtend sein, wenn sich alle vorher darauf geinigt haben, dass es keinen Körperkontakt gibt, dass der Umgang miteinander auf dem Feld auf respektvolle Weise zu erfolgen hat, dass den Anweisungen des Schiedsrichtern Folge zu leisten ist, dass Spieler bei unsportlichem Verhalten vom Feld geschickt werden und dass die Sicherheitsbestimmungen zu jedem Zeitpunkt eingehalten werden müssen.
Ich für meinen Teil finde zum Beispiel Dinge wie DSDS sittenwidrig und menschenverachtend, weil die Leute schlicht und ergreifend nicht wissen, dass sie sich jetzt Kopfüber in den medialen Fleischwolf stürzen, der sie am Ende eventuell mit psychischen Schäden wieder ausspuckt. Trotzdem scheint dagegen keine generelle Mobilmachung zu erfolgen, geht ja auch nicht, weil man sich da mit einer mächtigen Lobby einlassen müsste.
Daher sucht man sich eben Paintball aus, da Sportschützen ebenfalls außerordentlich gut organisiert sind und den Herren und Frauen Politiker bei der Wahl ordentlich eine vor den Latz knallen würden (die trainieren das ja auch).
Also fällt man wie ein Rudel hungriger Wölfe über das junge Gnu her, nur um festzustellen, dass sich sogar dieses Vieh wehrt. Momentan wird auf breiter Front der Rückzug geblasen, sogar Herr Wiefelspütz hat nun Bedenken und das kotzt mich sogar noch mehr an. Nicht nur, dass man sich eine möglichst schwache Gruppierung aussucht, aber sich dann auch noch der Lächerlichkeit preiszugeben nach großen staatmännischen Schutzbekundungen gegenüber den bösen Paintballern vor selbigen einzuknicken, das ist armselig...
Mit einem Paintballmarkierer jemanden zu erschießen erfordert einiges an Geduld, ein Opfer das nicht einfach wegläuft (denn das kann es) und mehrere hundert Farbbälle. Jemanden mit einer halbautomatischen Handfeuerwaffe mit 15 Kugeln im Magazin zu erschiessen ist eine Frage der Übung und des Zugangs zu Munition und Waffe. Alle Amokläufer hatten Übung, Zugang zu Waffen und Munition und offensichtlich einen an der Klatsche und da liegen die Probleme, nicht irgendwelchen Menschen, die einer Gemeinschaftsaktivität nachgehen, bei der man sich eben mit Farbbällen beschießt.
Der Aktionismuspenis wurde auf den Tisch gelegt, gemessen und für zu kurz befunden und ist daher nur dafür geeignet zwischen die Beine geklemmt zu werden. Denn wer mit Sitten ankommt, der sollte sollte den Gedankengang besser zu Ende führen.
Jeder mag von Paintball in seiner jetzigen Form halten was er will, aber sollte es verboten werden, dürfte jedem klar sein, wie es denn mit der Demokratie im Lande bestellt ist.
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