Donnerstag, 27. Mai 2010
War against fun!
Früher hat man Leute, die mit der klassischen Milchmädchenrechnung ankamen noch ausgelacht und darüber lehrreiche Geschichten für die Nachwelt verfasst. Inzwischen haben sich die Milchmädchen von schnöden agrarischen Businessplans verabschiedet und bewegen sich in hochgradig virtuellen Gefilden, so dass man sich schon ordentlich anstrengen muss um ihnen auf die Schliche zu kommen.

Man möchte ihnen am liebsten eine gute alte Milchkanne um die Ohren hauen, wenn man solche Überschriften liest: "The Tragic Cost of Google Pac-Man – 4.82 million hours"

Doch das ist noch nicht der Gipfel der statistischen Luftschlossbauerei:

"* Google Pac-Man consumed 4,819,352 hours of time (beyond the 33.6m daily man hours of attention that Google Search gets in a given day)

* $120,483,800 is the dollar tally, If the average Google user has a COST of $25/hr (note that cost is 1.3 – 2.0 X pay rate).

* For that same cost, you could hire all 19,835 google employees, from Larry and Sergey down to their janitors, and get 6 weeks of their time. Imagine what you could build with that army of man power.

* $298,803,988 is the dollar tally if all of the Pac-Man players had an approximate cost of the average Google employee."

Pro Nase hat der durschnittliche Googlebenutzer 36 SEKUNDEN an diesem Tag mehr auf Google verbracht. 36 popelige Sekunden, in denen Zilliarden von Gelds zernichtet wurden! Man kann sich solche Statistiken beliebig aus dem Arsch ziehen, da Menschen nunmal keine Roboter sind. Ich wage sogar zu behaupten, dass an diesem Tag unnötig viel Sauerstoff von unproduktiven Menschen verbraucht wurde, der dann später den produktiven Menschen fehlt. Ich verbrauche jetzt beispielsweise unnötig viel Sauerstoff, weil ich mich aufrege.

Feuer bekämpft man am besten mit Feuer und da auch das Paradigma gilt, dass ein zufriedener Angestellter ein effizienterer Angestellter ist, bauen wir doch einfach eine Statistik, mit Spass als meßbarer Einheit, die Zufriedenheit herstellt. Also wurde in den 36 Sekunden eine gewisse Menge Zufriedenheit generiert, die dazu geführt hat, dass die Angestellten (auch Larry, Sergey und die Hausmeister) ihren Arbeiten mit höherer Effizienz nachgegangen sind, was zu einer erhöhten Produktivität führt. Denn sonstige Erhohlungsmaßnahmen abseits des Arbeitsplatzes wurden durch Pac-Man kompensiert. Also bleiben Larry und Sergey an ihren Rechnern und coden mit einem Lächeln im Gesicht. Die Hausmeister sind ausnahmsweise gut gelaunt und reparieren das Klo anstatt in der Besenkammer Kaffee zu trinken.

Man könnte sie allerdings auch mit Kathetern versehen, an ihren Arbeitsplatz festketten, ihnen die Stimmbänder kappen und die Bewegungsfreiheit der Hände auf die Tastatur beschränken und eventuell das Atmen verbieten, denn Verbrennungsmotoren brauchen auch Sauerstoff und sind mit Sicherheit die effizienteren Arbeiter...

Oder kurz gesagt: Fuck you Taylor!

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